Letztes Update: 2025-02-20 21:30 MEZ

  • High-Speed-Stream hält an und sorgt für erhöhte geomagnetische Aktivität (G1)
  • Wetter und heller Mond verhindern Polarlicht-Sichtungen, etwas Polarlicht am späten 16.2.
  • Eventuell kleine CME-Streifschüsse am 16.2./17.2. und 17.2./18.2./19.2. (G1) ☞ CME-Einfluss im Sonnenwind zu erkennen seit dem frühen 18.2., bis etwa 20:30 MEZ vorwiegend nördlich orientiert (Bz positiv), seit dem ist Bz negativ: -8 nT am DSCOVR-Satelliten, -4 nT am ACE-Satelliten. Sollte Bz negativ bleiben ist etwas Polarlicht später am Nordhorizont nicht auszuschließen ☞ Update 23:00 Aurora auf den Webcams Amrum, Kap Arkona, buedelsdorfwetter.de, IAP Warnemünde ☞ 19.2. Aurora Amrum 21:30

Inhalt

2025-02-13 — High-Speed-Stream und schnelle Entwicklung zweier Sonnenflecken

SDO-Komposit-Bild aus 211, 193, 171 Angström: wir beobachten den östlichen Rand sowie die neue Region 3992 mit schneller Entwicklung. Dominant im Bild das koronale Loch CH14, negativ polarisiert, südlich des Sonnenäquators.

Der High-Speed-Stream des koronalen Lochs CH13 hat an Stärke abgenommen. Er wird abgelöst vom schnellen Sonnenwind des koronalen Lochs CH14. Mit der Ankunft des Streams wird am 13.2. gerechnet, möglicherweise zusammen mit einer Corotating-Interaction-Region CIR, eventuell mischen sich noch Anteile eines CMEs vom 8.2. oder anderer sehr schwacher CMEs darunter. Episoden von G1 MINOR STORM sind am 13.2. und vielleicht noch am 14.2. möglich. Eventuelles Polarlicht am Nordhorizont in Mitteleuropa wird es dennoch nicht leicht haben, gegen den Vollmond anzuleuchten.

NOAA/SWPCs Enlil-Lauf vom 8.2. zeigt die High-Speed-Streams von CH13 und CH14 mit kontinuierlich hoher Geschwindigkeit des Sonnenwindes (unten) sowie einen CME vom 8.2. (v.a. oben), der nahe dem westlichen Rand abgegangen ist und mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit die Erde am 13.2. streifen könnte.

Das CH14 ist sehr langgestreckt, es wird demnach wohl eine längere High-Speed-Stream-Episode von mehreren Tagen geben, in der die Wahrscheinlichkeit für Polarlicht leicht erhöht bleibt – mit den höchsten Chancen für Mittelbreiten-Aurora zu Beginn der Episode – insbesondere falls sich noch CME-Anteile hineinmischen.

Die neue Region 3992 hat heute am 12.2. zwei Sonnenflecken auftauchen lassen – sie zeigt sehr schnelle Entwicklung. Es lohnt sich, sie genau zu beobachten – vielleicht produziert sie demnächst einen stärkeren Flare. Ein kleines Filament ganz in der Nähe böte auch Material für einen CME. Spannend. 👀

Die neu hereinrotierten Regionen am östlichen Rand der Sonnenscheibe sind allesamt nicht sonderlich komplex, auch zeigen sie kaum Dynamik. Viel zu erwarten ist von ihnen im Moment nicht. Aber etwas Aktivität ist durchaus vorhanden, auch CMEs wurden schon abgefeuert. Interessant ist jedoch vielmehr, was noch nicht im Sichtfeld ist. Hier deutet vieles auf komplexe aktive Regionen hin, die demnächst für Unruhe sorgen könnten. Wir beobachten den östlichen Rand genau. 👀

Auch wenn die Sonne gerade ruhig erscheint ist relativ viel Potential für stürmische Entwicklungen da.

2025-02-14 — Neue aktive Sonnenflecken-Regionen und ein kleiner CME

Synoptik

SDO Magnetogramm + SDO 193 Å

Der schnelle Sonnenwind (High-Speed-Stream, HSS) aus dem koronalen Loch CH14 bestimmt nach wie vor das Geschehen. Der Hp30-Index erreichte gestern Nacht kurzzeitig Stärke 6 nach einer längeren Phase mit negativer Bz-Komponente des interplanetaren Magnetfeldes (IMF).

Zwei M-Klasse-Flares

Die neue Region 3992 (beta-gamma) produzierte einen M1.0-Flare ohne CME und zeigt bereits wieder Schrumpfung. Region 3990 (beta-gamma) produzierte einen M1.2-Flare und hat etwas an magnetischer Dynamik zugelegt.

Kleiner CME nahe dem Zentralmeridian

Region 3994 mit C-Flare und kleinem CME mit eventuell etwas erdgerichteten Anteilen. 2025-02-14 0730 UTC

Region 3994 (beta) östlich (links) des koronalen Lochs hat sich schnell entwickelt und produzierte gegen 07:30z einen C6.6-Flare und einen kleinen CME mit östlicher Ablenkung. Im C2-Koronografen ist er nur schwach zu sehen. NASA M2M, MOSWOC und SWPC sehen ein gewisses Potential für einen Streifschuss am 16.2./17.2. durch diesen und zwei weitere mögliche schwache CMEs aus 3994, dann jedoch mit nur geringen Auswirkungen (höchstens bis G2 Moderate Storm, eher G1 Minor Storm).

Anemone Active Region

AR 3995 – der helle Fleck im langgestreckten koronalen Loch CH14

Mitten im koronalen Loch CH14 ist eine neue aktive Region aufgetaucht. Sie wurde mit 3995 benummert und gehört zur Kategorie „Anemone Active Region“ – also Anemonen-Akive-Region, weil die Form an die einer See-Anemone erinnert. Sie teilt das koronale Loch in zwei Hälften, die östliche (linke) wird jetzt als eigenständig betrachtet und erhält die Nummer CH15.

2025-02-14 — Mondaufgänge Berlin

Der helle Mond (96% heute) leuchtet jegliche Aurora einfach weg. Deshalb lohnt es sich, die Auf- und Untergänge zu kennen. Hier die Zeiten für Berlin (MEZ)

DatumAufgangUntergang
14.2.19:3508:10
15.2.20:4708:19
16.2.21:5908:27
17.2.23:1208:36
18.2.08:46
19.2.00:2609:00
20.2.01:4209:18
21.2.02:5709:43
22.2.04:0810:21
23.2.05:0811:17

2025-02-14 — M1.8-Flare und CMEs — Kaum erdgerichtet

SDO Komposit und SOHO/LASCO C2 Koronograf Laufzeit-Differenz-Bild zeigt zwei Flares – der erste ein M1.8-Flare aus Region 3990, der zweite ist das Aufleuchten eines Filaments im Nordosten, was durchgeschüttelt wurde. Im Koronografen ist Auswurfmaterial zu erkennen mit partiellem Halo – möglicherweise zwei CMEs

Zusammen mit einem M1.8-Flare aus Region 3990 gegen 2100 UTC (2025-02-14) wurde ein Type-II-Radio-Sweep mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 941 km/s erfasst. Unmittelbar nach dem Flare wird ein Filament im Nordosten durchgeschüttelt, zu erkennen am Aufleuchten.

Nach Berechnungen von NASA M2M stammen beide CMEs nicht von 3990 sondern von der Filament-Eruption im Nordosten und einer Eruption vom östlichen Rand. Beide haben keine oder kaum erdgerichtete Anteile. NOAA/SWPC sieht keine Anzeichen, dass der/die sichtbare(n) CMEs mit dem Flare und/oder der Filament-Eruption zu tun haben.

2025-02-15 — Filament-Eruption – Streifschuss-CME nicht ausgeschlossen

SOHO/LASCO C2 Koronograf Differenzbild + SDO Komposit zeigt eine Filament-Eruption im Nordosten mit CME deutlicher Ablenkung nach Osten

Kurz nach UTC-Mitternacht ereignete sich im Nordosten der Sonnenscheibe eine Filament-Eruption (das gleiche Filament, dass schon einige Stunden zuvor aktiv war). Es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass wir am 17.2./18.2. vom CME oder seiner Shockfront gestreift werden – allerdings mit geringen erwarteten Auswirkungen.

Enlil-Run von NASA M2M in der DONKI-Datenbank: kauai.ccmc.gsfc.nasa.gov/DONKI/view/WSA-ENLIL/37358/1

Bei HUXt und Met Office werden gewisse Chancen für einen Streifschuss vom CME dieser oder einer der vorherigen Eruptionen berechnet.

Met Office Ensemble-Lauf zeigt einige Varianten mit leichten Impacts ab dem 16.2.

HUXt hat aktuell 4 CMEs in der Liste mit möglichem Streifschuss-Potential zwischen dem 16.2 und 18.2. mit Chancen zwischen 4% und 60% für einen Treffer.

2025-02-17 — Ein bisschen Polarlicht im Norden

Auslöser: High-Speed-Stream aus dem koronalen Loch CH14-

Panomax Cam Kap Arkona, Rügen, 54° N, 2025-02-16 2220 UTC
kap-arkona.panomax.com/peilturm
Panomax Cam, Nebel, Amrum, 54°N, 2140 UTC
amrum.panomax.com/nebel
Panomax Cam, Nebel, Amrum, 54°N, 2240 UTC
amrum.panomax.com/nebel

Indizes & Magnetometer-Daten

  • DST-Index: -50nT
  • Hp30-Index: 4-5
  • AE-Index: 500-700 nT
  • PC-Index: 3-4 mV/m
im PC-Index gut zu sehen das Substorm-Potential nach 2100 UTC mit 4 mV/m
pcindex.org
Der Hp30-Index zwischen 2230 und 2300 UTC beträgt 5- (4,666) an und deutet auf geomagnetische Aktivität in den Mittelbreiten an, Grafik von Michael Theusner
aurora.mtwetter.de/plots/hp30_2025-02-15_2_darkMode.png
Der AE-Index zeigt mit Werten über 500 nT gewisse Polarlichtaktivität an
wdc.kugi.kyoto-u.ac.jp
ROTI vom IMPC Neustrelitz (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) zeigt Aurora-Aktivität zwischen 61°N und 63°N
impc.dlr.de

2025-02-18 — CME-Einfluss im Sonnenwind

2025-02-18 21:30 MEZ

Der Einfluss eines streifenden koronalen Massenauswurfs (CME) ist im Sonnenwind zu erkennen seit dem frühen 18.2., bis etwa 20:30 MEZ ist das interplanetare Magnetfeld (IMF) vorwiegend nördlich orientiert (Bz positiv), seit dem ist Bz negativ: -8 nT am DSCOVR-Satelliten, -4 nT am ACE-Satelliten. Sollte Bz negativ bleiben ist etwas Polarlicht später am Nordhorizont nicht auszuschließen.

Der „Clock Angle“ (wörtlich Uhrenwinkel) aus By und Bz des interplanetaren Magnetfeldes beträgt etwa 180°, optimal für magnetische Konvektion – d.h. Aufbau eines Polarlicht-Potentials, das Cross Polar Cap Potential CPCP – ein Maß für die magnetische Konvektion – beträgt 116 kV – etwas Polarlicht später wird damit wahrscheinlich.

www.sws.bom.gov.au/Category/Solar/Solar Conditions/Solar Wind Clock Angle/Solar Wind Clock Angle.php

2025-02-18 — Polarlicht-Nacht, v.a. im Norden

🔴 Aurora auf den Webcams Amrum, Kap Arkona, buedelsdorfwetter.de, IAP Warnemünde

raumwetter.de/substorm-nowcasting/#webcams

2025-02-18 23:30 MEZ

2220 UTC, 23:20 MEZ: Kap Arkona (Rügen), 54°N
kap-arkona.panomax.com/peilturm?t=2025-02-18+23-20-00&r=3&z=138&tl=115
2230 UTC, 23:30 MEZ: DWD Webcam Falkenberg/Lindenberg, 52°N
mit Meteor aber nur schlecht zu erkennen das Polarlicht (Lichtschmutz, Dunst und eine etwas überfrorene Linse)
opendata.dwd.de/weather/webcam/Lindenberg-NNE/

2025-02-18 23:50 Proton Aurora / RAGDA (Verdacht)

2240 UTC, 23:40 MEZ Diffuse grüne Flecken links im Bild: Proton-Aurora auf Amrum sichtbar, 54°N
amrum.panomax.com/nebel?t=2025-02-18+23-40-00&r=-8&z=82&tl=0

2025-02-19 Mehrere Substürme folgten

0030 UTC, 01:30 MEZ: Norddorf, Amrum, 54°N
amrum.panomax.com/norddorf?t=2025-02-19+01-30-00&r=-32&z=100&tl=0
0040 UTC 01:40 MEZ: Lindenberg bei Berlin, 52°N
opendata.dwd.de/weather/webcam/Lindenberg-NNE/

Neuestes Update

2025-02-19 — Aurora 21:30

Und noch eine Runde

19.2. 2020 UTC 21:20 MEZ: Es geht wieder los! Amrum 54°N

Schreibe einen Kommentar