Letztes Update 2025-06-14 02:15

Schwacher interplanetarer Shock am frühen 7.6.; CME-Streifschuss nach Filament-Eruption möglich am 8.6. oder später; High-Speed-Streams und Filamente; AR 4105 mit Potential für Wachstum

Inhalt

2025-06-07 – Synoptik

Magnetische Neutrallinie, Filamente, koronale Löcher, aktive Sonnenfleckenregionen mit Mt.Wilson-Klassifizierung, Carrington-Koordinaten

Das kleine koronale Loch CH55+ entstand nach einer Filament-Eruption am 3.6., es ist vermutlich zu nördlich um uns schnellen Sonnenwind zu bringen. Das große koronale Loch CH54- könnte in den nächsten Tagen schnellen Sonnenwind bringen – nicht zu schnell da es recht weit südlich gelegen ist. Im Nordosten ist ein kleines, unnummeriertes koronales Loch (negativ), am östlichen Rand ein weiteres – zu erkennen am Fehlen von sichtbaren magnetischen Loops am Rand.

Die aktive Region 4100 die uns vor kurzem einen schweren geomagnetischen Sturm beschert hat wandert langsam ab nach Westen und verschwindet aus dem Sichtfeld. Die aktive Region 4105 ist eine weitere komplexe Region mit leichtem Wachstum, im Moment als Beta-Gamma klassifiziert. Deep Flare Net sieht eine 25%ige Chance für einen CME aus dieser Region.

Östlich von 4105 ist eine neue kleine aktive Region mit Sonnenflecken entstanden, westlich von 4107 ist Flux-Emergence zu beobachten, eventuell eine weitere neue Region.

Alle anderen Regionen sind simpel und klein ohne große Wahrscheinlichkeit für signifikante Ereignisse.

2025-06-07 – Interplanetarer Shock gegen 0015z – Eventuell CME vom 3.6.

Eine Filament-Eruption am 3.6. im Norden der Sonne erzeugte ein kleines koronales Loch (CH55+) sowie einen nach Nordosten gerichteten CME. Die Möglichkeit eines schwachen Streifschusses wurde für den 6.6./7.6. berechnet (HUXt 42% Chance für Treffer). Eventuell ist der CME gerade eingetroffen.

SDO AIA 171, 193, 211 Base Difference zeigt eine große Dimming-Region im Nordosten
Seltsame und komplexe Eruption im Norden der Sonnenscheibe mit großflächiger Rekonfiguration der Magnetfelder in der Korona. Ein zentrales zum Äquator gerichtetes koronales Loch verschwindet (brachte vermutlich den schnellen Sonnenwind vor Kurzem mit über 800 km/s), ein neues entsteht im Nordosten.
Der CME zwischen 50° und 10° in SOHO LASCO C2 Running Difference

Dichte steigt von 3 p/cm3 auf 12 p/cm3, Geschwindigkeit von 395 km/s kurz auf 420 km/s, interplanetares Magnetfeld von 5 auf 6,5 nT, steigend.

Eventuell steht die schwache Shockfront auch in Verbindung mit der Stream Interaction Region vom koronalen Loch CH54–.

Das Ereignis in Daten: Keine eindeutigen aber deutliche Hinweise auf einen CME-Impact, z.B, die sehr niedrige Temperatur, hohe Dichte, Shocks und ein streckenweise homogenes Magnetfeld mit sanfter Rotation – das teilweise Zappeln, die Reverse-Shocks und der langsame Anstieg der Geschwindigkeit sprechen für den Einfluss eines High-Speed-Streams. Also sehen wir wohl einen Mix aus beidem.
Die Magnetometerdaten zeigen gegen 2100z (23:00 MESZ) etwas Ablenkung und deuten auf schwaches Polarlicht hin.

2025-06-08 02:00 MESZ – Das interplanetare Magnetfeld erreichte gestaffelt einen Wert von 15 nT, der noch anhält. Bz war kurzzeitig unter -10 nT, liegt nun seit einigen Stunden jedoch deutlich im Positiven, im Augenblick über 10 nT. Vielleicht hat die relativ kurze negative Bz-Periode hier und da Polarlicht-Sichtungen ermöglicht, obwohl -10 nT bei gerade mal 450 km/s nicht besonders effektiv sind.

2025-06-07 – Kleine Filament-Eruption am 6.6. – CME-Streifschuss am 8.6. oder später möglich

Eine Filament-Eruption im Nordosten am 6.6. gegen 1100 UTC (13:00 MESZ) erzeugte einen relativ schnellen, breiten aber nur schwach sichtbaren CME (koronaler Massenauswurf, Sonnensturm)

NASA M2M berechnet die Möglichkeit eines Streifschusses am Abend des 8.6., G1- G3 MINOR – STRONG STORM (Kp 5-7)

Geschwindigkeit, 9.6. 0000z
Dichte, 9.6. 0000z

MetOffice geht eher von einem möglichen Streifschuss am 9.6. oder 10.6. aus in Verbindung mit der Ankunft eines High-Speed-Streams, das Ensemble zeigt jedoch nur geringe Chancen und geringe Auswirkungen.

HUXt berechnet eine Chance von nur 4% für einen Treffer.

NOAA/SWPC geht von einem Verfehlen der Erde aus.


2025-06-08 03:00 MESZ – SWPC gibt einen G1-Watch aus für den 8.6. und 9.6.

2025-06-09 21:30 MESZ – Bisher scheint der CME noch nicht angekommen zu sein.

2025-06-08 – Qualm aus Kanada

Meteosat Nacht Mikrophysik
01:50 MESZ
DWD Wetterwebcam Lindenberg/Falkenberg bei Berlin 01:50 MESZ

Das Satellitenbild deutet auf klaren Himmel in Brandenburg hin – Eumetsat „Nacht Mikrophysik“ zeigt deutlich alle Arten von Wolken: Cirrus, Cumulus, Nebel … Ostdeutschland sollte wolkenlos sein. Die Webcam des DWD in Falkenberg südöstlich von Berlin zeigt jedoch einen gelblichen kaum durchsichtigen Himmel, nur die hellsten Sterne von Cassiopeia sind zu sehen. Die Sicht wird wahrscheinlich getrübt durch den Rauch der kanadischen Waldbrände, der uns nun – ähnlich wie letztes Jahr – möglicherweise erreicht hat.

Darauf deuten auch Rückwärtstrajektorie-Modelldaten für Berlin (GFS) hin ☞ www.wetter3.de/trajektorien_dt.html, die Spur in 950, 850 und 700 hPa führt zurück über Nord-Frankreich, den Atlantik, Neufundland direkt ins zentrale Kanada.

2025-06-08 – Kräftiger Substurm

23:30 MESZMagnetometerdaten und ROTI deuten auf einen kräftigen Substurm mit erhöhter Polarlichtwahrscheinlichkeit in Mitteleuropa hin

2025-06-09 – Großflächiges Dimming und CME am 8.6.

SDO AIA 171, 193, 211 Angström Base Difference
SDO AIA 171, 193, 211 Angström Komposit

In den Videos zu sehen eine komplexe Eruption mit großflächiger Rekonfiguration der Korona. Das kleine zentrale koronale Loch wurde nach Süden erweitert. Östlich davon Dimming und Brightening – vermutlich eine Filament-Eruption.

Ein CME nach Nordosten wurde am frühen 8.6. produziert. Es besteht die geringe Chance auf einen schwachen Streifschuss um den 12.6. herum, wahrscheinlich hauptsächlich durch die Shockfront.

2025-06-09 – Synoptik: Ruhige Sonne

Update 10.6. 02:30 MESZ: 4107 ist abgetaucht, einen neue Region direkt nördlich von ihr aufgetaucht (Beta); 4105 ist jetzt Beta-Gamma, hat also an Komplexität etwas zugenommen

Nach einer komplexen Eruption erweiterte sich das zentrale koronale Loch CH56-, welches nun trans-äquatorial ist und demnächst schnellen Sonnenwind bringen könnte, vielleicht in Verbindung mit einem „Stealth CME“. Das koronale Loch CH54- ist etwas kleiner geworden und zeigt nur geringen Einfluss auf den Sonnenwind Richtung Erde (Spitzen bis 500 km/s). Das nächste große koronale Loch CH57+ mit positiver Polarität wird erst in einer Woche geoeffektiv. Es hat sehr schmale Fortsätze, die über den Äquator reichen – vielleicht aber zu schmal um signifikanten Sonnenwind zu produzieren.

Zahlreiche große und kleine Filamente sind im Hα-Spektrum zu sehen. Das größte im zentralen Norden, vielleicht bereit zur Eruption?

Region 4110 ist neu entstanden, zeigt aber schon ein Auseinanderwandern der Pole, Region 4107 ist am Schrumpfen, Region 4109 stabil. Region 4105 ist die größte, sie zeigt nur sehr geringe Flare-Aktivität und auch nur wenig Wachstum. Im Osten ist Region 4111 aufgetaucht (Ex-AR4087), im Moment sieht es nach einer unipolaren Fleckengruppe mit gemeinsamer Penumbra aus, also ist sie wahrscheinlich relativ stabil. Die Einordnung kann sich bei besserer Sichtbarkeit noch ändern.

2025-06-11 – Synoptik: Die Sonne wird etwas aktiver, Neues vom Rand

01:00 MESZ – Wir sehen eine nördliche Hemisphäre ohne bedeutende aktive Sonnenfleckenregionen – im Osten zeigen sich zwei neue Regionen am Rand, die sehr aktiv und mit 4111 verbunden zu sein scheinen. Hier ist die Entwicklung sehr spannend. Im Süden sind wie auf einer Perlenkette aufgereiht 4109 mit starken Auseinanderdriften beider magnetischer Pole wobei der größere negative Spot schon beinah dichter an 4105 ist als am korrespondierenden positiven Spot. Region 4105 zeigt nach wie vor eine sehr langsame aber stetige Zunahme an Komplexität ohne dabei aber bedeutsame Flares zu produzieren und Region 4107 (eigentlich eine neue Region mit gleicher Nummer nachdem die alte 4107 abgetaucht ist) zeigte hohe Dynamik und Zunahme der Komplexität. Eine Reihe von C-Klasse-Flares waren die Folge. Im Moment zeigt die Gruppe jedoch die Tendenz, sich zu einer stabilen bipolaren Region zu entwickeln.

4112 ist neu aber sehr simpel und schon fast wieder verschwunden, westlich von 4107 tauchte eine neue Region auf, die aber schlecht zu analysieren ist so weit am westlichen Rand.

Filamente gibt es reichlich, aber alle scheinen relativ stabil zu sein.

Sehr unsicher: Ob und wenn ja wann und wie viel wir vom schnellen Sonnenwind aus dem koronalen Loch CH56– abbekommen ist im Augenblick nicht so ganz klar. MOSWOC rechnet mit einer Ankunft heute am 11.6. – ich bin da skeptisch.

Wir sehen vielleicht eine Vermischung mit dem oben erwähnten CME vom 8.6. (sehr niedrige Startgeschwindigkeit von 300 km/s) – dies aber eher am 12.6. oder 13.6. In der IPS Tomographie ist im Moment nichts auszumachen, was zu einem High-Speed-Stream oder CME passen würde. Die Auswirkungen würden sich bei diesem Szenario wohl auch in Grenzen halten.

HUXt sieht immerhin eine Chance von ca. 50 % für einen Treffer und Sonnenwindgeschwindigkeiten von 600 km/s ab dem 12.6. MOSWOC’s Enlil berechnet ebenfalls 600 km/s und einen Mix aus High-Speed-Stream und CME, der schnelle Sonnenwind setzt hier jedoch erst am 13.6. ein.

Wir haben Vollmond (12.6. 09:44) und die kürzesten Nächte des Jahres (Sonnenwende 21.6. 04:41) – da wird es ein durchschnittlicher Sturm schwer haben, Aurora zu erzeugen, die in Mitteleuropa zu fotografieren wäre – unmöglich ist es nicht.

Der Bereich mit den besten Chancen für Aurora-Fotos liegt im Moment schätzungsweise zwischen 53°N (einigermaßen dunkel genug) und 50°N (nördlich genug bei mäßig starker Aurora) um die lokale Mitternacht herum — etwa zwischen 00:00 und 02:00 MESZ z.B. in Berlin.

2025-06-12 – Milder CME-Impact

Sonnenwind und interplanetares Magnetfeld

01:00 MESZ – Es hat den Anschein, als wäre der langsame CME der Filament-Eruption vom 8.6. am 11.6. gegen 22:00 MESZ eingetroffen. IPS-Tomographie zeigt eine Wolke mit erhöhter Dichte, die die Erde erreicht, Sonnenwinddaten zeigen einen Anstieg bei Dichte und einen Abfall bei der Temperatur: Anzeichen für eine CME-Ankunft.

IPS-Tomographie der Universität Kalifornien San Diego zeigt, dass die Erde (schwarzer Punkt rechts in den Kreisen) ein Feld mit erhöhter Plasmadichte erreicht

Bei Bz – 9nT und nicht ganz 500 km/s hat es bisher nicht gereicht für Polarlicht in Mitteleuropa.

2025-06-12 – Polarlichtwahrscheinlichkeit steigt

21:30 MESZ – Die Mischung aus High-Speed-Stream, Stream Interaction Region und ziemlich wahrscheinlich CME(s) mit interplanetarem Magnetfeld bis 15 nT und überwiegend negativer Bz-Komponente bis unter -10 nT sowie die augenblicklichen Ausschläge der Boden-Magnetometer lassen Polarlicht in Mittelbreiten heute Nacht als möglich erscheinen.

Allerdings sorgen Vollmond und helle Nächte für erschwerte Sicht-Bedingungen und die Jagd nach dem Polarlicht bleibt etwas für Spezialist:innen.

23:20 MESZ – Starke magnetische Konvektion deutet auf baldiges Polarlicht in Mitteleuropa hin

Der IMF Uhrenwinkel und das angenommene Cross Polar Cap Potential sind im roten Bereich – in der Regel bedeutet das Polarlicht in Mitteleuropa innerhalb der nächsten zwei Stunden.

Quelle: https://www.sws.bom.gov.au/Category/Solar/Solar%20Conditions/Solar%20Wind%20Clock%20Angle/Solar%20Wind%20Clock%20Angle.php

Ein starker Polar Cap Index > 5 zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen starken Substurm der demnächst einsetzen sollte

Quelle: https://pcindex.org/ (https Zertifikat abgelaufen -> unsichere Ansicht wählen)

2025-06-13 – Später Substurm – etwas Aurora

03:30 MESZ – Das Erdmagnetfeld wurschtelte vor sich hin bis etwa 02:10 MESZ (00:10 UTC) bis ein kräftiger Substurm ein paar Strahlen in den Himmel gezaubert hat. Leider war zu dieser Zeit der Mond schon relativ hoch am Himmel und die Sonne kurz vor dem Aufgehen, sodass kaum etwas zu sehen war.

Der Brocken um 02:20 MESZ mit einer pinken Säule
DWD Webcam Lindenberg/Falkenberg bei Berlin mit einem schwer erkennbaren magenta Strahl um 02:30 MESZ

2025-06-13 – Die turberkulöse Sonne + geomagnetischer Sturm

20:00 MESZ – Die Sonne war die letzten Tage zwar nicht sehr aktiv, was solare Flares angeht jedoch gab es fast ununterbrochen Filament-Eruptionen zum einen im Nordosten, zum anderen im Südwesten. Der koronale Massenauswurf (CME) einer nach Süden gerichteten Eruption sorgt wahrscheinlich gerade für einen geomagnetischen Sturm, der Stärke 8 im Hp30-Index erreicht hat (SEVERE STORM) und Stärke 6.666 beim Potsdam-Kp-Index vom GFZ (STRONG STORM) bzw. 6.333 beim Boulder-Kp-index von NOAA/SWPC (G2, MODERATE STORM).

GOES SUVI 304 vom 8.6. bis 13.6 zeigt gleich zu Beginn eine sich fast über die gesamte Sonne erstreckende Filament-Eruption die vermutlich einen erdgerichteten CME produziert hat.

In den USA gab es Polarlicht-Sichtungen in Kansas, 38°N – geomagnetisch (nicht geografisch!) entspricht das in Mitteleuropa etwa Leipzig, 51°N (beide 47° N Geomagnetische Breite Quasi-Dipol 2025).

Wie lange der CME mit seinem fast ausschließlich südlich ausgerichtetem Magnetfeld bis -16 nT noch Einfluss hat, und ob es diese Nacht nochmals zu Polarlicht kommt lässt sich im Augenblick nicht abschätzen. Insgesamt nimmt die Stärke des Magnetfeldes gerade recht schnell ab.

Das Ganze nochmals mit SOHO LASCO C2 Koronograf Differenzbild. Der CME am 8.6. nach Süden hat einen partiellen Halo und überquert die Ekliptik-Ebene. Er wurde von fast allen Agenturen unterschätzt.

Dr. Tamitha Skov (Space Weather Woman) berichtet in ihrer Vorhersage über das Ereignis > www.youtube.com/watch?v=SZsU1KOP7SY

Die Sonnenwinddaten zeigen einen Mix aus CME und High-Speed-Stream-Eigenschaften am 11.6./12.6. sowie vorwiegend CME-Eigenschaften am 12.6./13.6 mit einer stark ausgeprägten fast ausschließlich negativen Bz-Komponente, einem durchgehend negativen Phi-Winkel, fast ausschließlich negativ bzw. stark negativen By-Komponente, eher niedrigen Plasma-Geschwindigkeiten um 400 km/s, eine etwas erhöhte Plasma-Dichte und zwischenzeitlich eine sehr niedrige Plasma-Temperatur (klares CME-Indiz).

Erdmagnetfeld: Der Hp30-Index ist seit dem Abend des 12.6. hoch (oft 5-8, tw. 4). Schwedische und finnische Magnetometer zeigen einen sehr starken Ausschlag nach 0000 UTC (02:00 MESZ) – ein starker Substurm erzeugte ein paar Polarlicht-Strahlen, die kurz vor Sonnenaufgang schon stark ausgeblichen waren.

Hier nochmals die als Auslöser infrage kommenden CMEs im Koronografen

STEREO A COR2 RD Science
SOHO LASCO C3
STEREO HI1 Seitenansicht 9.8. 0128z
Wir sehen den nach Nordosten gerichteten CME
STEREO HI1 Seitenansicht 9.8. 0848z
Wir sehen wie sich der südliche CME ins Bild drängt

Es folgt eine Sector-Boundary-Crossing, eine Stream-Interaction-Region und der High-Speed-Stream (schneller Sonnenwind) vom großen positiv polarisiertem koronalen Loch CH57+. Eventuell sind in den High-Speed-Stream noch weitere CMEs eingebettet. Die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren geomagnetischen Strum ist hoch (G2, Kp 6).


Mondaufgang heute 13.6. 23:56 MESZ in Berlin – falls es nochmals Polarlicht geben sollte wäre die beste Sichtbarkeit dann zwischen 23:30 und 00:00 zumindest was die Dunkelheit betrifft. Im Westen verschiebt sich das ganze nach hinten.

2025-06-14 – Aurora bis in die Alpen

00:45 MESZ – Ein kräftiger Substurm brachte Polarlicht bis in die Alpen – 23:10 MESZ (21:10 UTC) Panomax Rax bei Wien; 00:10 MESZ (22:10 UTC) DWD Wetterwebcam Lindenberg/Falkenberg bei Berlin

23:10 MESZ Rax
00:10 MESZ Lindenberg/Falkenberg

2025-06-14 – Sector Boundary Crossing

01:00 MESZ +++ Wir passieren gerade die Sektorengrenze zwischen negativer und positiver Polarität des interplanetaren Magnetfeldes +++ Phi wechselt zu positiv +++ By Flip +++ Magnetfeldexpansion +++ Mehr Polarlicht sehr wahrscheinlich +++

Jedoch ist der noch sehr volle Mond aufgegangen und erschwert mögliche Sichtungen nun erheblich.

01:30 MESZ Lindenberg/Falkenberg

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2025-06-14 – Synoptische Karte & Ausblick

02:15 MESZ – Wir sehen das große koronale Loch CH57+, was demnächst schnellen Sonnenwind und zuvor eine Stream-Interaction-Region bringt. Vielleicht reicht es nochmals für Polarlicht kommende Nacht (14.6./15.6.).

Das Filament im Nordwesten sieht aus, als würde es bald die Sonne verlassen wollen. Eine Filament-Eruption ereignete sich nördlich von 4111, ein schmaler nach Nordnordosten gerichteter CME (Jet) ist dabei entstanden, wahrscheinlich sind keine erdgerichteten Anteile dabei. Weitere Filamente in der Nähe dynamischer Bereiche auf der Sonnenscheibe könnten demnächst eruptieren, einige durchaus Richtung Erde.

Region 4105 feuerte vor Kurzem einen M1.2-Flare, Region 4107 hat Potential für größere Flares, ist aber bald verschwunden hinter dem Rand. Region 4110 zeigt Wachstum und Zunahme der Komplexität. Eine neue Region entstand im Südosten. Region 4111 ist stabil, sorgt aber offenbar immer wieder für Destabilisierung von Filamenten mit darauf folgender Eruption.

Die Gruppe neu herein rotierter Regionen erweist sich als nicht besonders komplex oder aktiv. 4114 zeigte zuletzt Entwicklung. In der Nähe des Clusters im Nordosten gab es immer wieder Filament-Eruptionen, vielleicht gibt es weitere.

Viel Dynamik auf der Sonne wie schon lange nicht mehr.


Pause: Die nächsten Updates gibt es am Montag.

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