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ICME-Re-Analyse

Doppel-CME und CIR/CH HSS

Oben abgebildet die Sichtweise von NASA M2M: Eine Shockfront von zwei CMEs (2024-11-04 1724 & 2024-11-05 0009) erreichte am 7.11. die Erde, zu erkennen am Anstieg der Parameter im Sonnenwind. Am Vormittag des 8.11. erreichte uns der erste Flux-Rope (NWS), gegen Mitternacht dann der zweite (WSE), vor allem zu erkennen am starken Anstieg der Magnetfeld-Stärken und der typischen Flux-Rope-Signatur.

Ursache für das Polarlicht am 10.11. war vermutlich eine Corotating Interaction Region (CIR) mit nachfolgendem High-Speed-Stream (CH HSS) zu erkennen am leichten Anstieg und Abfall im EPAM, Anstieg von Dichte und Geschwindigkeit, Abfall von Dichte und weiterer Anstieg der Geschwindigkeit und gleichzeitig Anstieg der Temperatur sowie nachfolgend (relativ) hohe Sonnenwind-Geschwindigkeit.

Polarlicht-Sichtungen im AKM-Forum

Updates

8.11.-10.11.2024 (Polarlicht-Fotos)

2024-11-10 22:10 MEZ – Kurzer intensiver Substurm 19:40 MEZ nachweisbar auf der Webcam Hochwald West (Zittauer Gebirge) – schwer zu sehen wegen der starken Grundaufhellung durch den 68% hellen Mond

2024-11-10 16:30 MEZ – IMF Bz -8 nT. Es geht immer noch weiter und weiter und weiter und der Nebel wird immer dicker.

2024-11-10 03:30 MEZ – Substorm-Expansion seit 02:40 – Webcam Schafbergspitze (1700m, 47°N 13°E) im Salzkammergut um 03:30 MEZ: Hochnebelmeer mit Lichtshow von unten und rote Polarlichtsäulen im Norden mit reichlich Airglow und/oder Dunst rings herum.

2024-11-10 02:30 MEZ – Das interplanetare Magnetfeld ist vor ein paar Stunden nochmals deutlich nach Süden geschwenkt, der Polar Cap Index für die Nordhalbkugel ist im Moment am ansteigen (bei 2 mV/m), auf einigen mitteleuropäischen Webcams ist ein rotes Glühen im Norden zu sehen. Das Polar Cap Potential ist wieder stabil bei etwa 100 kV. Es spricht also viel dafür, dass wir demnächst eine Substurm-Expansion sehen werden mit aufleuchtendem Polarlicht.

2024-11-09 20:30 MEZ – IMF Bz im Norden seit 19:30 MEZ – das war’s wohl erst mal mit Aurora. Wenn ich die Situation richtig einschätze anhand des Solar Orbiter Magnetogramms (ich bin mir nur zu 25% sicher) bleibt Bz für ein paar Stunden nördlich und geht dann noch mal steil nach Süden für ein paar Stunden und dann ist erst mal Ruhe.

2024-11-09 18:30 MEZ – Auf der Brockencam 18:20 MEZ schon in der Dämmerung zu sehen das grüne Band des Aurora-Ovals und ein magenta Schimmer darüber (Brocken Webcam brocken.roundshot.com/public)

2024-11-09 17:30 MEZ – Im Augenblick sieht es gut aus für Polarlicht-Sichtungen in Mitteleuropa – mindestens subvisuell/fotografisch, wahrscheinlich sogar schwach visuell am Nordhorizont. Bz ist seit Stunden stark negativ bis -10nT, die Geschwindigkeit des Plasmas im Sonnenwind bei 400km/s mit leichten Schwankungen. Das Erdmagnetfeld ist stark gestört und befindet sich im „Sturmmodus“ bei einem DST-Wert von -100nT, der äquatoriale Ringstrom ist also vollgepumpt mit Elektronen. Das Oval ist nach Süden gewandert und liegt mit seiner Südgrenze in Skandinavien augenblicklich bei 64°N. Sollten die Bedingungen weiter günstig bleiben so wird die Südgrenze automatisch noch mehr nach Süden wandern mit der südlichsten Ausdehnung gegen Mitternacht und die Chancen auf Sichtungen noch weiter verbessern. Die genaue Entwicklung lässt sich gerade nicht abschätzen, eine klare Flux-Rope-Struktur wie gestern ist nicht mehr zu erkennen, wahrscheinlich werden wir gerade von der Flanke eines CMEs gestreift. Am Solar Orbiter ist die Ausweitung des Magnetfelds gegen 0300 UTC heute Morgen zusammen gebrochen. Bei einer angenommenen Reisezeit von 24h dürfte das windige Raumwetter somit wohl noch bis nach Mitternacht anhalten und es deutet vieles darauf hin, dass Bz weiter negativ bleibt.

2024-11-09 11:30 MEZ – Bis jetzt spricht alles dafür, dass es heute Abend weiter geht, dann gibt es vielleicht ein paar mehr Orte ohne dicken Hochnebel. Solar Orbiter hat einen mehrstündigen Rückgang der Aktivität mit Wechsel von Bz nach Norden und dann geht es wieder los. Bz geht nach Süden, Gesamtmagnetfeld steigt. Auch in der IPS-Tomographie ist eine große Plasmawolke zu sehen.

2024-11-09 11:20 MEZ – Brocken Webcam um 01:00 MEZ mit Polarlicht (Brocken Webcam brocken.roundshot.com/public)

Der Hochwald im Zittauer Gebirge (750m) mit Polarlicht um 01:20 www.terra-hd.de/hochwald/

2024-11-08 18:20 MEZ – Bz ist nun deutlich im Süden mit -8nT und fallender Tendenz. Aurora Ahoi!

2024-11-08 16:00 MEZ – Überschrift geändert von „CME-Streifschuss am 7.11.? ☞ ACTIVE Aurora möglich (Kp 4-5)“ zu „CME Impacts 6.11. – 9.11. ☞ G1 MINOR Storm möglich“

Vorhersage-Update: Polarlicht heute Nacht (8.11.) und ein weiterer Impact morgen (9.11.)

Einen weiteren Impact am L1 gab es heute Mittag (1100 UTC) – Das Magnetfeld springt auf 17 nT, Bz steigt zunächst und erreicht +13 nT – somit war der Impact anfangs nicht geoeffektiv. Jedoch ist nun deutlich eine Flux-Rope-Struktur zu erkennen: N-W-S – daraus folgt, dass wahrscheinlich innerhalb der nächsten 1 bis 6 Stunden das Magnetfeld nach Süden schwenkt. Bis dies dann zu erhöhter geomagnetischer Aktivität führt, können nochmals 1 bis 3 Stunden vergehen. Ich gehe davon aus, dass wir noch vor Mitternacht schwach visuelles Polarlicht, eventuell auch deutlich visuelles bei uns (am Nordhorizont) haben werden und der Hp30 durchaus bis 6 gehen kann.

Wetter

Die Hochnebeldecke soll von Südosten her aufreißen, was zunächst Sachsen, später Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, Thüringen, dem südlichen Sachsen-Anhalt und südlichen Brandenburg freie Sicht auf die Aurora bringen könnte.

Aussicht

In der IPS-Tomographie und am Solar Orbiter sieht es sehr danach aus, dass morgen ein weiterer, ähnlich starker Impact folgt, was bei richtiger magnetischer Konfiguration zu noch etwas stärkeren Auswirkungen führen könnte als heute Abend.

Analyse & Spekulation

Ob dies der unten beschriebene CME vom 4.11. verbunden mit einem M3.8-Flare oder der Doppel-CME vom 5.11. verbunden mit einem M5.5-Flare ist, ist unklar. Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade die beiden eher langsamen CMEs vom M5.5 Flare sind, die vom CH91- angetrieben und in unsere Richtung gelenkt wurden. Dafür spricht z.B. die Änderung von Bz nach Norden lange vor dem Impact und der Anstieg der Geschwindigkeit, nachdem es einen starken Knick nach unten bei der Dichte gab – also eine Kombination aus beginnenden High-Speed-Stream/SIR und CME.

Live-Updates vom 6.11. und 7.11. (Polarlicht-Fotos)

2024-11-07 23:20 MEZ – Ein bisschen Aurora um 23:00 MEZ auf der Bergbahnen Wildhaus Webcam www.foto-webcam.eu/webcam/wildhaus/2024/11/07/2300 47°NBei einem Kp von 2 und Hp30 von 3!

2024-11-07 22:40 MEZ – Ein bisschen Aurora auf dem Brocken um 22:10 MEZ (Brocken Webcam rocken.roundshot.com/public)

2024-11-07 19:10 MEZ – Ein schwacher interplanetarer Shock traf gegen 1420 UTC am L1 ein mit leichtem Anstieg verschiedener Parameter. Vermutlich die Shockfront des erwarteten CMEs mit darauf folgender Passage des „Sheaths“ – die hohe Plasmadichte und ein fluktuierendes Magnetfeld sprechen dafür. Ein weiterer Shock traf gerade ein (1730 UTC/1830 MEZ) – möglicherweise die Front der Hauptmasse des CMEs, im Moment ist es noch zu früh, das endgültig zu beurteilen. Fallende Parameter im Sonnenwind wie Dichte, Geschwindigkeit, Temperatur sprechen dafür.

Btotal steigt auf 8 nT – nicht viel, aber immerhin. Bz liegt bei -6 nT. Geschwindigkeit ist nicht besonders hoch bei ca. 400 km/s. Insgesamt zeigt das Magnetfeld eine klare südliche Tendenz ohne große Ausreißer nach oben – wenn es so bleibt, sollte es für ein bisschen subvisuelle, vielleicht so gar schwach visuelle Aurora – zumindest im Norden reichen. Das Polar Cap Potential PCP – also das Aurora Potential – steigt gerade kräftig und liegt bei 90 kV. Das reicht normalerweise bereits für einen Substurm, der bei uns zu sehen ist nach ein bis zwei Stunden.

Die Entwicklung des PCP-Index lässt sich im „Aurora Potential“ Widget rechts neben (Desktop) bzw. unter (Mobile) dem Artikel verfolgen – die Tachometeranzeige „Convection“ und der Graph darüber.

2024-11-07 09:10 MEZ – Viele M-Klasse Flares: Hauptsächlich aus AR 3883, die sich gerade zentral auf Sonne und damit In direkter Schusslinie zur Erde befindet sowie aus einer sehr aktiven neuen Region, die gerade im Osten etwas südlich des Sonnenäquators herein rotiert. Es gab jedoch keine relevanten Massenauswürfe – nur eine sehr große Filament-Eruption im Südwesten. Auch hier waren keine erdgerichteten Anteile dabei.

+ Überschrift geändert: 6.11. durch 7.11. ersetzt und mit Fragezeichen ergänzt

2024-11-07 08:30 MEZ – Bis jetzt ist nichts vom CME eingetroffen. Die Shockfront scheint die Erdumlaufbahn um die Sonne bereits passiert zu haben ohne größere Auswirkungen bei uns (energetische Partikel am ACE EPAM Instrument fallen wieder). Am Solar Orbiter gab es einen markanten steilen Anstieg im Magnetfeld gegen 0200 UTC bei Btotal (|B|) von 5 nT auf 25 nT. BN (= Bz) sinkt auf -15 nT. Vielleicht sehen wir diesen Anstieg heute Abend bei uns. Zu viel dürfen wir aber nicht erwarten. Insgesamt haben die Sonnenwind-Werte Hintergrundniveau erreicht, das Erdmagnetfeld ist ruhig.

2024-11-06 20:30 MEZ — Überschrift geändert und G1 MINOR STORM durch ACTIVE Aurora ersetzt

2024-11-06 12:00 MEZ — Impact am Solar Orbiter gegen 1000 UTC: Btotal springt von 7,5 nT auf 20 nT, BN (= Bz) auf + 20 nT. Das bedeutet möglicherweise, dass vor Mitternacht nichts bei uns ankommt und dass Bz vermutlich stark nördlich beginnt (ungünstig) und wahrscheinlich wird das Gesamtmagnetfeld nicht weit über 10 nT ansteigen. Ob wir damit Kp 5 / G1 MINOR STORM schaffen, ist im Moment mehr als fraglich.

Reisezeit Solar Orbiter – Erde (0,32 AU) 400 km/s: 34h; 1000 km/s 13h

CME vom 4.11. 0130Z mit M3.8 Flare

Übersicht

Ein schneller CME aus Region 3883 (S04E42 – mit einem M3.8 Flare assoziiert) verließ mit etwa 1000 km/s am 4.11. gegen 0130 UTC die östliche Hemisphäre der Sonne. Der koronale Massenauswurf ist nach Nordosten gerichtet, hat aber das Potential, die Erde am 6.11. zu streifen und vorübergehend für erhöhte geomagnetische Aktivität zu sorgen. Das Szenario mit Ankunft am 6.11. Nachmittags ist nicht eingetreten. Falls der CME es noch bis Mitternacht schafft ist G1/Kp 5 durchaus möglich, sonst eher nicht.

Analyse

Die magnetisch aktive Region mit der NOAA Nummer 3883 zeigt hohe Dynamik und zunehmende Komplexität (Typ Gamma-Delta bei NOAA, Beta-Gamma-Delta laut SIDC). Sie feuerte bereits viele moderate M-Klasse-Flares, davon einen stärkeren: den mit dem Auswurf verbundenen M3.8 Long-Duration Flare (Dauer über eine Stunde – der helle Fleck unten im Bild). Danach zu sehen im STEREO Differenzbild der CME mit offenbar hoher Dichte. Er ist nicht direkt Richtung Erde unterwegs sondern nach Nordosten, könnte aber deutlich zur Erde gerichtete Anteile haben.

SOHO/LASCO Running Difference Image

Einen Hinweis auf erdgerichtete Anteile gibt das obige Laufzeit-Differenzbild von SOHO/LASCO C3 – man erkennt einen asymmetrischen Full-Halo

Prognose

Die Agenturen kommen zu sehr unterschiedlichen Analysen des CMEs und dementsprechend zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen der Modellläufe. Ein Grund dafür ist der Ausfall vom SOHO/LASCO C2 Koronografen kurze Zeit nach dem Auswurf. Nur auf 3 Frames ist der CME zu sehen, es musste also mal wieder geschätzt werden und wie schon vorher bei Ausbrüchen so weit östlich ist der Nutzen vom STEREO Koronografen für eine Triangulation nur begrenzt. Wir dürfen also wie immer gespannt sein, was davon eintrifft und was nicht. Vielleicht nützt das Solar Orbiter Magnetometer bei der Kurzfrist-Vorhersage, dort soll der CME einen Tag vorher am 5.11. Mittags eintreffen.

Die Einschätzungen gehen weit auseinander

  • NASA: Ankunft 0900Z am 6.11.; Dauer der Störung: 36h; Kp 4-7
    Animation Verlauf Plasmadichte (GIF)
  • NASA Ensemble-Lauf mit 32 Members: Ankunft zwischen 0730 UTC und 1600 UTC, Mittel 1130 UTC; 89% Wahrscheinlichkeit für Kp max 4-6; von 32 Members zeigen 19 einen Impact (59%)
  • Der australische Wetterdienst BoM bezeichnet den CME im Vorhersagetext als „Earth miss“ obwohl deren Enlil-Lauf zeigt, wie uns der CME streift und zumindest leicht Dichte und Geschwindigkeit ansteigen gegen 1200Z am 6.11.
  • Bei Met Office geht er klar daneben – allerdings wird hier größere Unsicherheit bei der Bestimmung der Startparameter eingeräumt aufgrund fehlenden Bildmaterials (LASCO C2 Datenlücke nach der Passage von etwa der Hälfte des Bildes) und ein Streifschuss am 6.11. „kann nicht ausgeschlossen werden“
  • ELEvo und CMEFM, beide auf NASA M2M Analyse basierend sehen späten 6.11.
  • NOAA/SWPC war zunächst skeptisch und sieht nun doch einen möglichen Eintreffzeitpunkt gegen 0000 UTC am 7.11. mit 40% Chance für G1 MINOR STORM (Kp 5) und 5% Chance für G2 MODERATE STORM (Kp 6)
  • HUXt mit Met Office Analyse (s.o.) sieht 1000Z am 7.11. als mögliche Ankunft mit Streubreite von -7h bis +4h und nur 2,6 % Wahrscheinlichkeit für einen Treffer (Stand 4.11. 14:20 MEZ)
  • SIDC Belgien hält einen Streifschuss am 8.11. möglich und liegt damit weitab von den anderen Schätzungen

Modell-Outputs

SWPCs letzter Enlil-Lauf zeigt nun, wie der CME uns in der Nacht zum 7.11. streift
Der australische Wetterdienst BoM berechnet einen Streifschuss und nur leicht erhöhte Werte für Dichte und Geschwindigkeit am 6.11. gegen 1200 UTC – bezeichnet den Impact aber als nicht „geoeffektiv“
Enlil-Lauf von NASA berechnet eher Treffer als Streifschuss, hier abgebildet „Dynamic Pressure“
Bei HUXt geht er klar vorbei
NASA Ensemble Stack für Magnetfeld, Geschwindigkeit, Dichte und Temperatur zeigt die Spanne der Möglichkeiten

Zwei weitere kleine CMEs – eventuell Streifschuss 7.11./8.11

Beide werden wahrscheinlich als Doppelpack vorbeiziehen, da der spätere schneller als der erste ist und diesen wahrscheinlich einholt und dabei verdichtet. Die Effekte werden wahrscheinlich gering bleiben aber zusammen mit dem High-Speed-Stream aus CH88+ oder CH91- könnte am 7.11. und 8.11. die Wahrscheinlichkeit für schwache Aurora am Nordhorizont weiter erhöht bleiben.

Kleiner CME vom 4.11. 1540 UTC mit M5.5 Flare

Ein kurzer M5.5 Flare – ebenfalls aus AR 3883 – vom 4.11. 1541 UTC war mit Auswurf von Material verbunden – in SOHO/LASCO C2 (ab 1736 UTC) sieht der damit verbundene CME recht unspektakulär aus und klar nach Osten gerichtet. Auffällige Radioemissionen gab es nicht. Startgeschwindigkeit lag nur bei 390 km/s, möglich ist eine Beschleunigung durch schnellen Sonnenwind aus dem koronalen Loch CH88 oder vorhergehenden/ nachfolgenden schnellen CMEs und dadurch eine gewisse Geoeffektivität, falls uns Teile des CMEs erreichen sollten. NOAA/SWPC sieht keinen Erd-Treffer, NASA M2M einen möglichen Streifschuss am 8.11. gegen 1000 UTC mit geringen Auswirkungen (Kp 3-5).

CME vom 5.11. 0000 UTC ohne assoziierten Flare

NASA M2M hat einen weiteren CME analysiert mit Streifschuss-Potential. Ursprung N05E35, wahrscheinlich eine Filament-Eruption. Startgeschwindigkeit 530 km/s. Ankunftszeit 7.11. 1600 UTC, Kp 3-5

High-Speed-Streams

Wie bereits im vorherigen Beitrag beschrieben, geraten wir in den Einfluss schnellen Sonnenwinds aus den koronalen Löchern CH87 und CH86 bzw. sind wir bereits hineingeraten. Je nach dem wie gut wir mit ihnen gekoppelt sind und wie hoch die Geschwindigkeit ist kann das bereits für Episoden höherer geomagnetischer Aktivität sorgen, UK Met Office hält vereinzelt G1 MINOR STORM (Kp5) für möglich und damit bleiben die Chancen auf Sichtungen schwacher Aurora am Nordhorizont heute und morgen weiter erhöht. Ab 5.11. geht der Einfluss zurück.

Nachtrag: Der High-Speed-Stream brachte schwaches Polarlicht, nachweisbar in Norddeutschland: https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=1&p=248407

Ein weiterer High-Speed-Stream aus dem südlichen koronalen Loch CH88 mit positiver Polarität oder eher dem neuen äquatorialen CH91 könnte ab dem 7.11. Einfluss auf das Erdmagnetfeld gewinnen.

Zum Schluss: Wie groß kann ein Sonnenfleck eigentlich werden?

Der große Sonnenfleck der Region 3879 ist einsam und alleine ohne einen Partner mit entgegengesetzter Polarität unterwegs und scheint dabei immer noch an Größe zuzunehmen. Er ist sicher bereits mit bloßem Auge zu sehen (bitte nicht in die Sonne kucken!) und die Erde würde mehrmals in ihn hineinpassen.

Magnetogramm
Magnetogramm der Sonne. Gekennzeichnet die beiden Regionen von Interesse in diesem Artikel: 3883 und 3879

Viel zu erwarten haben wir allerdings nicht von dieser Region, die Wahrscheinlichkeit dass sie stärkere solare Flares oder sogar CMEs produziert ist gering.

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